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An
Weihnachten 1971 bekam ich von meiner Tante einen
Kassetten-Rekroder
geschenkt. Ein Gerät mit Einknopf-Bedienung. Das Gerät
hatte seine Tücken. Die besten Batterien hielten nur ein paar
Stunden und bei jeder Aufnahme knackte es am Anfang und Ende.
Trotzdem nahm ich mit dem Gerät im Sommer 1972 die ersten
Hörspiel-Versuche auf, nachdem ich für 20.- DM einen
Transformator erstand. - Das Foto zeigt einen späteren
Nachfolger, einen Sharp-Recorder aus dem Jahr 1985, der neigte zum
Rauschen und musste häufig Entmagnetisiert werden.
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Als
dann ein SABA-Tonbandgerät in mein Zimmer zog war mein Glück
unbeschreiblich. Das Gerät war gebraucht und hatte mich mein
komplettes Spargeld seit 1966 gekostet. Die Büchse für
das Überspielkabel musste mit Gefühl bedient werden
sonst brummte es. Tonbänder waren vergleichsweise teuer
(18-22 DM) und so vermied ich es Bänder zu schneiden, doch
ich tonbandelte jeden Tag, so wie heute Boys vor dem Gameing-PC
sitzen. Wenn nach einem Dialog eine Zwischenmusik anstand
schwenkte ich das Mikrofon zum Lautsprecher vom Plattenspieler,
das klappte besser als gedacht.
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 Hochkant
aufgestellt sieht »Berta« irgendwie gefährlich
aus. - Es ist eine ASC 5002, die ich 1982 erwarb. Ein
Zweispurtonbandgerät (d. h. obere Spur linker Stereokanal,
untere Spur rechter Kanal) Im Gegensatz zum Vierspurer kann man
hier das Band nicht umdrehen, Die ASC 5002 ist empfindlich und
wurde bereits 1985 für viel Geld bei ASC überholt. Als
sie später nicht mehr starten wolte wurde sie noch als
Verstärker benutzt. Doch im Jahre 2010 wanderte sie in die
Werkstatt von Achim Wehbeck, der sich perfekt reparierte. »Dit
sah da drinne aus wie inne Scheune«, sagte er nach der
Reparatur. (Vielleicht sieht mancher Bauer das anders.) - Seit
2010 hat auch »Berta« einen Ehrenplatz und
gelegentlich fährt sie Bänder ab und es klingt perfekt.
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 1999
gab es die ersten CD-Recorder, um sie zu nutzen brauchte man
besondere Audio CDs, die sich dann 1x bespielen ließen. Es
wurden auch wieder löschbare CDs verkauft Die Hörspielarbeit
damit war etwas schwierig. Die alte Technik mit Mischpult und
Mikrofon wurde weiter benutzt, dann ging das Signal zur
Tonbandmaschine, wo es verstärkt wurde und von dort zum
CD-Recorder, wo mit einer CD-RW aufgezeichnet wurde. War etwas
fehlerhaft wurde der komplette Dialog neu aufgezeichnet. War alles
aufgenommen wurde es von der CD-RW auf die Audio-CD überspielt.
Das war ein Verfahren, wo ich immer feuchte Finger bekam. - Doch
innerhalb von drei Jahren habe ich sämtliche Hörspiele
auf CD überspielt.
So
standen sie dann da, schön in Reih und Glied. Und als ich
umzog und ein Freund die Wohnung weiter nutzte blieben die
Hörspiele erst einmal da. Keine gute Idee, in der Wohnung
implodierte der Fernseher und es machte sich Schimmel breit, die
Folge war ein Desaster. 2013-2016 folgte die Restaurierung. Bei
ca. 900 Hörspielen ein echter Horror-Trip.
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die
Restaurierung in Zahlen:
31
Monate tägliche Arbeit
53
Neuproduktionen nach dem alten Manuskript
5
zur Hälfte neu
37
letzte Szene und Absage neu
12
Hörspiele ohne Manuskipt wurden mit neuem Skript aufgenommen
900
Hörspiele GEMA freie Musik
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 Ich
glaube es war 2004, wo ich anfing mit einem digitalen Mikrofon und
einem Notebook Hörspiele aufzunehmen. Geschnitten wurden sie
mit MAGIX, einer Videoschnittsoftware. - Die Digitalaufnahmen
waren recht leise, so erwarb ich ein kleines Aufnahmegerät
von Zoom, was mit Speicherkarten arbeitet, die sich leicht in
einen Computer überspielen lassen. Inzwischen bearbeite ich
alle Hörspiele an einem PC, am dem in erster Linie eine
TV-Sendung geschnitten wird.
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